IT Risk Management: Direkt Schwachstellen erkennen
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Schwachstellen verlässlich ermitteln: Risk Management und Assessment im Fokus

Effektives IT Risk Management erfordert die konsequente Bewertung der eigenen Gefährdungslage sowie eine 360-Grad-Absicherung.
3 Minuten
27. März 2024

Ein gewisses Maß an Risikobereitschaft kann Innovationen vorantreiben, doch im Geschäftsumfeld bedarf es vor allem vorausschauender Planung. So ermöglicht gut geplantes IT-Risikomanagement Unternehmen, fundierte Entscheidungen über ihre Sicherheitsressourcen zu treffen. Angesichts zunehmender Bedrohungen und technischer wie regulativer Neuerungen gewinnt Risk Management immer mehr an Bedeutung. Laut KPMG messen rund 72 Prozent der Unternehmen ihren Cyber Security-Status regelmäßig auf Basis von KPIs. Allerdings nutzt nur jedes vierte Unternehmen Privilegiertes Access Management (PAM), um digitale Identitäten zu schützen, und SIEM (Security Incident and Event Management) nutzt nur jedes dritte Unternehmen. Eine Neuaufstellung des firmeneigenen IT Risk Managements ist daher ratsam.

Risikobewertungen als Sicherheitsgrundlage

„Die bessere Schwester der Angst ist die Vorsicht, aber der schlechtere Bruder des Muts ist der Übermut.“ Dieses Zitat wird dem deutschen Unternehmer Philip Rosenthal zugeschrieben. Und er muss wissen, wovon er spricht, denn schließlich beschäftigte sich Rosenthal Zeit seines Lebens mit zerbrechlichem Glas und Porzellan. Doch auch für andere Unternehmen, Behörden und Organisationen sollte Rosenthals Erkenntnis als Leitsatz dienen. Denn ohne quantitative Methoden lassen sich IT-Risiken nicht ausreichend bewerten und priorisieren. Ineffizienter Ressourceneinsatz und unzureichender Schutz sind die Folge. Inadäquate Risikobewertungen können außerdem zu finanziellen Verlusten und Imageschäden führen. IT Risk Management ist heute mehr als ein „Nice to Have“ – in Zeiten stetig neuer Cyber-Bedrohungen wird es zum absoluten Muss für jedes Unternehmen, das Daten, Systeme, Mitarbeitende, Partnerunternehmen und Firmenwerte bestmöglich vor IT-Risiken absichern möchte.

Was ist ein IT-Risiko?

Das Allianz Risk Barometer nennt jedes Jahr die größten Unternehmensrisiken. Hierbei stehen Cyber-Vorfälle derzeit auf Platz 1, gefolgt von von Betriebsunterbrechungen. Die Kosten einer Datenpanne liegen laut Studie bei rund 4,35 Millionen US-Dollar, Tendenz steigend. Ein wirksames IT-Risikomanagement kann solchen Gefahren und vorbeugen, indem es potenzielle Bedrohungen identifiziert, bewertet, priorisiert und abmildert.

Die Top 8 der IT-Risiken, die Sie kennen sollten:

  1. Sicherheitsbedrohungen wie Hacker-Attacken, Malware, Phishing-Angriffe und unbefugte Zugriffe auf sensible Daten können zu Datendiebstahl, Geschäftsausfällen, finanziellen Verlusten, Sanktionen und Imageschäden führen.
  2. Stromausfall, Naturkatastrophen, Brände, Überschwemmungen oder andere Gefahren können die IT-Infrastruktur schädigen und Geschäftsabläufe stören.
  3. System- oder Netzwerkausfälle sowie Infrastrukturunterbrechungen verursachen ebenfalls ungeplante Ausfallzeiten, die Betrieb, Produktivität und Kundenzufriedenheit beeinträchtigen.
  4. Datenverlust oder -beschädigung können durch Hardware-Ausfälle, Software-Fehler, menschliches Versagen oder böswillig herbeigeführte Attacken eintreten. Dies kann zum Verlust von wichtigen Geschäfts- und Kundendaten oder geistigem Eigentum führen.
  5. Neue Technologien wie Cloud Computing, Internet of Things (IoT) oder künstliche Intelligenz können Risiken für Datensicherheit und die Einhaltung von Vorschriften beinhalten.
  6. Die Missachtung von Vorschriften, Datenschutzgesetzen oder vertraglichen Verpflichtungen kann Strafen, Geldbußen und Gerichtsverfahren nach sich ziehen. NIS2, PCI DSS und HIPAA verlangen etwa regelmäßige Schwachstellen-Scans zum Schutz sensibler Daten.
  7. Die Abhängigkeit von Drittanbietern, Lieferanten oder Dienstleistern birgt Risiken wie Serviceunterbrechungen, Datenschutzverletzungen oder Vertragsstreitigkeiten.
  8. Insider-Bedrohungen, menschliche Fehler, ungenügende Trainings oder fahrlässiges Verhalten der Belegschaft können zu Datenlecks, unbefugtem Zugriff oder dem falschen Umgang mit sensiblen Informationen führen.

Was sind Risk Assessment und Risikomanagement genau?

IT-Risiken bezeichnen die Wahrscheinlichkeit unerwarteter, nachteiliger Geschäftsresultate durch die Ausnutzung von Schwachstellen in Hard- und Software. Mithilfe verschiedenster Methoden des IT-Risikomanagements lassen sich die genannten IT-Bedrohungen abwenden. Dabei ist Risk Management keine isolierte und für sich alleinstehende Vorgehensweise. Stattdessen geht es um viele verschiedene Verfahren, Richtlinien und Werkzeuge zur Ermittlung und Bewertung potenzieller Bedrohungen und Schwachstellen in Ihrer IT-Infrastruktur. Diese greifen ineinander und sollten auf die Anforderungen Ihres Unternehmens abgestimmt sein. Zu Beginn steht dabei stets das Risk Assessment, also die quantitative und qualitative Bewertung der Risiken, gefolgt von konkreten Abwehrmechanismen.

Für eine verlässliche Bewertung der IT-Risiken in Ihrem Unternehmen sollten Sie diese vier Grundpfeiler des Risk Assessments beachten:

  • Bedrohungen (Threats) sind alle Situationen, Aktionen oder Vorfälle, die die Systemsicherheit gefährden können. Dies kann absichtlich oder versehentlich geschehen, etwa Malware-Attacken, Geräteausfall, menschliches Versagen und Naturkatastrophen.
  • Anfälligkeiten (Vulnerabilities) sind Schwachstellen oder Lücken, die Kriminelle ausnutzen, um sensible Informationen zu stehlen. Die Identifizierung von Schwachstellen in IT-Systemen und darauf abzielende Angriffsmethoden entscheidet darüber, wie gut sich IT-Risiken minimieren lassen.
  • Assets ist ein weit gefasster Begriff, der sowohl Soft- als auch Hardware, gespeicherte Daten, IT-Sicherheitsrichtlinien, Nutzerdaten bis hin zu einzelnen Dateiordnern mit sensiblen Daten umfasst.
  • Kosten sind der Gesamtschaden, der einem Unternehmen durch einen Sicherheitsvorfall entstehen kann – sei es finanziell, reputativ oder schlimmstenfalls beides.

Warum ist IT-Risikomanagement so wichtig?

Deloitte hat in seiner Risikomanagement-Benchmarkstudie 2023 herausgefunden, dass im Moment weniger als ein Drittel der befragten Unternehmen die Voraussetzungen eines ganzheitlichen Risikomanagementsystems erfüllt.  Eine aktuelle Accenture-Studie zeigt in diesem Kontext, dass Risk Management für viele Unternehmen immer wichtiger wird, da zum einen komplexe und vernetzte Risiken immer schneller auftreten. Dies sagten 83 Prozent der Befragten. 77 Prozent erklärten zudem, dass es immer schwieriger werde, Risiken zu erkennen und zu managen Und 72 Prozent zeigten sich besorgt, dass ihre Risikomanagement-Kompetenz nicht mit der sich schnell verändernden IT-Landschaft Schritt halten könne.

Ein auf moderne Anforderungen abgestimmtes IT-Risikomanagement ist hierbei essenziell für:

  • Wettbewerbsfähigkeit,
  • den Schutz Ihrer Vermögenswerte,
  • gesicherte Geschäftskontinuität,
  • Regelkonformität und Compliance,
  • den Schutz Ihrer Unternehmensreputation,
  • die Optimierung von Kosten und Ressourcen sowie
  • die Stärkung des Vertrauens aller Stakeholder.

Wenn Sie Ihre Unternehmensinformationen ganzheitlich schützen und die zunehmende Zahl an Risiken eindämmen wollen, führt an einem passgenauen Risk Management kein Weg vorbei.

Die Erfassungssysteme des unabhängigen AV-TEST Instituts erkennen und analysieren 3,9 neue Malware-Samples pro Sekunde. Das sind das sind über 322.000 neue Schädlingsvarianten pro Tag. IT-Sicherheitsvorfälle durch Malware-Attacken, Datenlecks und Cyber-Angriffe können das Vertrauen von Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit beeinträchtigen. Ein proaktives Risikomanagement hilft, die Gefahr solcher Vorfälle zu minimieren und die Reputation des Unternehmens zu schützen. Durch die Identifizierung und Priorisierung von IT-Risiken können Sie außerdem Ressourcen effizienter einsetzen und gezielte Investitionen in Sicherheitsmaßnahmen tätigen. Dies trägt dazu bei, potenzielle Schäden und Kosten im Zusammenhang mit IT-Sicherheitsvorfällen zu minimieren.

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